Paralympics Biathlon: Kazmaier und Walter sensationell

5. März 2022
Die erst 15-jährige Linn Kazmaier gewann sensationell Silber.

Unmittelbar nach Marco Maiers nicht zu erwartender Silbermedaille, Biathlon stehend Männer, legten die beiden Nachwuchshoffnungen Linn Kazmaier und Leonie Walter im Sprint der sehbeeinträchtigten Athletinnen sogar noch nach.

Die erst 15-jährige Linn Kazmaier gewann sensationell Silber.

Sie verfehlte im Schießen eine Scheibe, durch Kazmaiers überragende Leistung in der Loipe mit Guide Florian Baumann (Ski-Zunft Uhingen) hatte die fehlerfreie Paralympics-Siegerin Oksana Shyshkova (UKR) im Ziel aber gerade noch 5,6 Sekunden Vorsprung auf den Teenager von "Team D". Kazmaiers gerade drei Jahre ältere Teamkollegin Leonie Walter (mit Guide Pirmin Strecker) rundete die Riesenüberraschung der Deutschen mit Bronze (1 Fehler, +30 Sekunden) ab.

Ein Herzinfarkt für die Mama

Gleich doppelt freuen durften sich die deutschen Frauen mit Sehbeeinträchtigung. Beim Sieg der Ukrainerin Oksana Shyshkova (20:09.0 Minuten, kein Schießfehler) kamen Linn Kazmaier (Skizunft Römerstein, mit Guide Florian Baumann, Ski-Zunft Uhingen) 5,8 Sekunden und Leonie Walter (SC St. Peter, mit Guide Pirmin Strecker)  30,0 Sekunden dahinter auf zwei und drei ins Ziel. Beide Deutschen, wie Marco Maier Paralympics-Debütanten und große Versprechen für die Zukunft, leisteten sich je einen Schießfehler.

„Ich wollte eigentlich null bleiben, weil meine Mutter gesagt hat, sie kriegt einen Herzinfarkt, wenn ich einen Fehler schieße“, verriet die erst 15-Jährige Linn Kazmaier. Die Vorstellung, am Sonntag eine Medaille zu erhalten, war für sie da noch kaum fassbar. Leonie Walter (18) sprach von einem „wunderbaren Gefühl“. Die dritte Deutsche, Johanna Recktenwald (Biathlon Team Saarland, mit Guide Valentin Haag) kam nach Problemen am Schießstand (zwei Fehler) und auf der Strecke auf Rang sieben. „Es hat mir den Stecker gezogen. Das Rennen war richtig, richtig hart.“ Bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung musste Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg, mit Guide Robin Wunderle) dreimal in die Strafrunde, war als Siebter aber dennoch zufrieden. „Läuferisch habe ich mich besser gefühlt als zuletzt. Es geht bergauf.“

„Mehr als zufrieden“ mit der Ausbeute des Nachmittags im Zhangjiakou National Biathlon Centre war der Bundestrainer Ralf Rombach. „Was Marco gegen die Konkurrenten von Weltniveau gezeigt hat, war überragend. Bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung haben wir uns schon etwas ausgerechnet, nachdem die Russinnen nicht starten durften. Dass es so gut läuft, war aber nicht zu erwarten gewesen“, sagte er.

Quelle: dbs-npc.de