Gold für Wahn-Linn bei den Paralympics über 10km

12. März 2022
Die 15-jährige Oberlenningerin Linn Kazmaier (SZ Römerstein) setzt ihren phantastischen Leistungen in Zhangjiakou die Krone auf und gewinnt mit ihrem Guide Florian Baumann(Ski-Zunft Uhingen) den Langlauf über zehn Kilometer in der freien Technik bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung. Johanna Recktenwald (Biathlon-Team Saarland, mit Guide Valentin Haag) wird im selben Rennen Fünfte. Alexander Ehler (SV Kirchzarten) kämpft sich bei den Männern stehend über 12,5 Kilometer auf Platz neun.

Die frühlingshaften Bedingungen im Zhangjiakou National Biathlon Centre haben den Athletinnen und Athleten schon die ganze Woche zu schaffen gemacht. In der Nacht auf Samstag fiel nun frischer Schnee, die Temperaturen zum Rennstart lagen dennoch deutlich über Null. „Extrem langsam“ nannte Linn Kazmaiers Guide Florian Baumann den Schnee. „Das war sehr kräftezehrend.“

Zu erkennen war das in den Rennen über die Mitteldistanz im Langlauf an mehreren Stellen. Bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung stiegen die völlig erschöpfte Polin Aneta Gorska und die Ukrainerin Nataliia Tkachenko vorzeitig aus. Die zu Beginn führende Chinesin Yue Wang und die Österreicherin Carina Edlinger mussten ihren schnellen Angangszeiten Tribut zollen und fielen mit zunehmender Renndauer zurück.

Nur eine schien genau das richtige Rezept gefunden zu haben: Linn Kazmaier, die Jüngste im Feld, die zuvor in vier Rennen drei silberne und eine bronzene Medaille geholt hatte und nun zu Gold lief – mit einer Souveränität, die man einer 15-Jährigen kaum abverlangen kann. „Total krass und ziemlich unwirklich“, fand sie das. „Es war ein hartes Rennen. Dass wir so gut durchgekommen sind, freut mich riesig.“ Erklären konnte sie es nicht. „Irgendwie scheint sich mein Körper hier immer wieder gut erholen zu können.“

Die gute Renneinteilung und ein absoluter Fokus nannte der Guide Florian Baumann als entscheidende Komponenten für das triumphale Ende der Einzelwettkämpfe bei diesen Paralympics. Nach den ersten drei Kilometern lag das Duo noch auf Rang drei, nach sechs Kilometern hatten sie sich einen Vorsprung erarbeitet, den sie bis zum Ende kontinuierlich ausbauten. Am Ende lagen sie in 41:40.8 Minuten 39,5 Sekunden vor Wang und 1:33.1 Minuten vor Edlinger.

Am Sonntag, 13.03., ist Alexander Ehler wie alle anderen deutschen Para Skilangläufer ein letztes Mal bei diesen Spielen im Einsatz – in den Staffelwettkämpfen. Ehler, Bronzemedaillen-Gewinner in der Mixed-Staffel bei den Paralympics 2018 in Südkorea, startet diesmal gemeinsam mit Martin Fleig und den Duos Kazmaier/Baumann und Recktenwald/Haag in der offenen Staffel.  

Quelle: dbs-npc.de