Florian Baumann als Begleitläufer von Linn Kazmaier bei Para-Weltcup in Planica

28. Februar 2021
Florian (Flo) Baumann (SZU) ist aktuell der Begleitläufer der sehbehinderten Linn Kazmaier. Am 28.02. starteten sie Richtung Slowenien/Planica. Der erste Weltcup für die beiden überhaupt steht an. Flo begleitet Linn, mit der er weitläufig verwandt ist, seit Oktober 2020 und macht seine Aufgabe wohl sehr gut. (Sehbehinderte fahren mit einem Guide, der sie per Kommandos über die Strecke leitet. Um gut miteinander zu harmonieren, braucht es eine perfekte Abstimmung und absolutes Vertrauen.)

Linn Kazmaier aus Oberlenningen steht mit 14 beim Weltcup in Planica im Langlauf und Biathlon am Start.

So berichtet der Teckbote am 27.02. weiter:

Planica vor Augen, ­Peking im Sinn - wenn Linn Kazmaier am morgigen Sonntag nach Slowenien aufbricht, um sich im Rahmen des Para-Weltcups im Langlauf und Biathlon mit den besten Nordisch-Sportlern des Internationalen Para-Komitees (IPC) zu messen, macht die sehbehinderte Realschülerin aus Oberlenningen einen weiteren ­großen Schritt Richtung Paralympics 2022 in China.

Die mit 14 Jahren mit Abstand Jüngste im 13-köpfigen Aufgebot des deutschen Nordic-Para-Skiteams will die Norm für den C-Bundeskader schaffen, in die sie es nur bei entsprechenden Rückständen auf die erstplatzierten schafft. „Ich will nicht Letzte werden“, gibt sich die Nachwuchsathletin der Skizunft Römerstein vor ihren beiden Doppelstarts im Langlauf und Biathlon bescheiden.

Dass sie sich in den jeweils rund 15-köpfigen Teilnehmerfeld durchaus mehr ausrechnen darf, legen die Ergebnisse Teaminterner Testrennen nahe, bei denen sie mit den älteren Konkurrentinnen durchaus mithalten konnte.

„Für Linn ist das eine tolle Chance, sich zu beweisen“, freut sich Mutter Gabi Kazmaier, die ihre Tochter die Kadernorm zutraut: „Es ist realistisch, dass sie es schafft.“

Sollte es tatsächlich klappen, hätte das Allroundtalent – Linn Kazmaier ist nebenbei noch erfolgreiche Lweichtathletin im Dress der LG Teck – gute Karten, um ans Sportinternat nach Freiburg zu wechseln, das dem Olympiastützpunkt angegliedert ist – Peking würde ein weiteres Stückchen näher rücken. „Klar, die Paraiympics nächstes Jahr sind schon das Ziel“, sagt die Oberlenningerin, deren bei Sehbehinderten obligatorischer Begleitläufer übrigens ein Nachbar ist: Florian Baumann aus Balzholz war bis vergangenen Sommer selbst auf dem besten Weg zum Profiathleten, ehe er sich entschied, Skier und Gewehr an den Nagel zu hängen.

Außer mit sportlichen Tipps kann der 19-jährige von der Ski-Zunft Uhingen seinem Schützling auch helfen, auf dem schmalen Grad zwischen Sport und Schule zu balancieren. Dass sich vor den Faschingsferien Online-Unterricht Standard war, kam Linn Kazmaier vor allem während Trainingslagern wie zuletzt in Livignio zugute. „Außerdem helfen mir meine Klassenkameraden“, freut sie sich.