Skiausfahrt nach Pozza di Fassa, von 10.03. – 17.03.2012
Doch dies würde dem herrlichen Frühlingswetter welches uns die gesamte Woche über begleitete nicht gerecht werden. Die Schneeverhältnisse waren trotz der frühsommerlichen Temperaturen vormittags gut bis sehr gut. Am Nachmittag musste zwangsweise den hohen Temperaturen Tribut gezollt werden, was in den Dolomiten mit seinen schönen Hütten kein Problem darstellte. Aber der Reihe nach. Mit zwei Kleinbussen machte sich unsere Gruppe am Samstagvormittag auf nach Italien. Nach kurzer Verzögerung über den Fernpass erreichten wir am Spätnachmittag über den Karerpass unser Hotel in Pozza di Fassa. Schon bei der Fahrt über den Brenner bemerken wir, dass auf der Alpensüdseite doch wesentlich weniger Schnee gefallen war als auf der Alpennordseite. Im Fassatal war es grau bis grün, nur von weit oben schimmert der Schnee herab. Wo sollte man hier skifahren? Bis alle Zimmer bezogen und an der Hotelbar die Schneelage diskutiert wurde, war es auch schon Zeit für das erste Abendessen. Nachdem sich schon am ersten Abend bei einigen gesundheitliche Probleme abzeichneten, wohl die Grippe von zu Hause mitgebracht, wurde beschlossen, am Sonntag in zwei Gruppen Ski zu fahren. Die “Angeschlagenen“ und nicht ganz so fitten begaben sich zum Skigebiet Buffaure, direkt vor unserer Haustüre gelegen. Die zweite Gruppe fuhr hoch zum Lupo Bianco, oberhalb Canazei, dem direkten Einstieg in die Sella-Ronda. Gegen den Uhrzeigersinn fahrend erreichten wir über Wolkenstein, Grödnerjoch, Corvara und Piz Boe, Arabba. Hoch, über die Porta Vescovo, ging es weiter zum Prordoijoch und über Belvedere zurück zu unserem Ausgangspunkt. Ein herrlicher erster Skitag zu Beginn unseres Urlaubs. Beim Abendessen meldeten sich die ersten beiden Skifahrer für den nächsten Tag krank. Es wurde beschlossen am nächsten Tag die auch schon in der NWZ gepriesene Gebirgsjäger-Skitour in Angriff zu nehmen. Peter hatte sich Kartenmaterial besorgt, und so starteten ein Teil der Gruppe am nächsten Morgen mit dieser Tagestour. Als Startpunkt hatten wir uns wieder Lupo Bianco auserkoren, ein idealer Einstieg in die Sella-Umrundung. Unsere geplante Gebirgsjägerrunde tangierte jedoch die Sella-Ronda nur am Rande, was sich später noch rächen sollte. Über Belvedere kamen wir nach Arabba, dem eigentlichen Startpunkt unserer Gebirgsjägertour. Wir fuhren hoch zur Porta Vescovo, und weiter Richtung Talstation Marmolada, nach Malga Ciapela. Hier stand schon eine lange Schlange vor dem Gebäude der Talstation. Aber wir wollten ja nicht hoch zur Marmolada, sondern weiter in unserer Runde. Ab hier ging es, nach nur kurzer Wartezeit, mit dem Skibus weiter nach Alleghe im Skigebiet Civetta. Hoch mit der Umlaufgondel auf den Col die Baldi. Von hier oben hatten wir einen herrlichen Blick auf die Marmolada und den Sellastock. Kurz entschlossen, bei dieser Bergsicht, legten wir hier unsere Mittagspause ein. Nach kurzer Rast und nur wenigen Abfahrten drängte jedoch der Zeitplan, und wir fuhren hinab nach Pescul, um von hier aus mit dem Bus weiterzufahren. Hier unten in Pescul zeigte das Thermometer 22 Grad an! Nach etwa einer ½ Std. Fahrzeit erreichten wir Fedare, unser nächstes Etappenziel. Über zwei Sessellifte gelangten wir auf den Averau, um von dort oben zum Falzaregopass hinunterzufahren. Die nur leicht abschüssige Strecke gestaltete sich Dank des guten Gegenwindes dann doch als Schiebestrecke. Wir erreichten die Passhöhe und konnten ab hier hoch zum Lagazuoi fahren. Hier oben blies, trotz herrlichem Sonnenschein, der Sturm ganz schön heftig, so dass wir uns nur kurz auf der Aussichtsplattform aufhielten, um dann die Piste nach Armentarola hinunter zu fahren. Ab dem Riffugio Capanna Alpina ließen wir es uns jedoch nicht nehmen, uns durch ein Pferdegespann nach Armentarola vorziehen zu lassen. Die sonnig gelegene Hütte mussten wir mangels Zeit leider links liegen lassen. Der Schnee hier unten im Tal war sehr tief und schwer. Ein Blick auf die Uhr sagte uns, so kommen wir nicht bis zum Betriebsschluss der Bahnen zurück zu unserem Auto. Wir sputeten uns, erreichten San Cassiano, und konnten uns noch bis zum Campolongo Pass weiterschaukeln. Hier war dann Ende, 17:00 Uhr, kein Lift war mehr in Betrieb. Uns blieb nur der Weg zum nächsten Taxi, welches uns dann nach zähen Verhandlungen zu einem annehmbaren Preis zurück zu unserem Startpunkt brachte. Anschließende Nachrecherchen ergaben, dass wir mindestens noch 1 ½ Std. Zeit benötigt hätten um unseren Startpunkt zu erreichen. Im Nachhinein haben wir gelesen, man sollte die Tour so früh wie möglich starten, und direkt an der Strecke einsteigen damit man die Runde auch schafft. Nichts desto Trotz, es war eine tolle Tour mit herrlichen Aussichten, auf jeden Fall weiter zu empfehlen. Beim Abendessen husteten schon wieder einige mehr, und hatten glasige Augen. Für den folgenden Tag gab es schon 3 Absagen. Für den Dienstag wurde beschlossen zum Passo San Pelegrino zu fahren, um hier die Pisten unter die Bretter zu nehmen. Am Mittwoch planten wir einen Abstecher auf die Marmolada. Schon von unserem Startpunkt Lupo Bianco aus war ein starker Skifahrerverkehr Richtung Marmolada zu verspüren. Wir waren offensichtlich nicht die einzigen, welche heute dieses Ziel hatten. Hoch zur Porta Vescovo, und runter zum Verbindungslift. Hier stand eine riesige Menschentraube am Zweiersessellift, die uns das Vorhaben Marmolada vergraulte. Kurz entschlossen drehten wir ab und widmeten uns den Hängen in Arabba. Hier war trotz der sehr guten Pistenverhältnisse nur wenig Betrieb. Zur Mittagszeit kam uns die Idee die Pause auf dem Sass Pordoi zu verbringen. Über das Pordoijoch gelangten wir zur Kabinenbahn hoch zum Pordoi. Von hier oben hatten wir eine herrliche Weitsicht, man wollte gar nicht mehr weg. Ab hier oben beginnt der Weg zur Boehütte, von welcher aus dann in das Mittagstal abgefahren werden kann. Bei der dünnen Schneedecke, die wir hier oben vorfanden war diese Tour jedoch nicht empfehlenswert, unsere Skier werden es uns danken. Zum Glück hatten wir unsere Skier an der Talstation deponiert, und kamen so nicht in Versuchung. Es war zwar nicht die Marmolada, aber trotzdem war es ein schöner Skitag. Beim Abendessen bemerkte auch ich wie mir der Kopf glühte, und ich beschloss notgedrungen auch mich am nächsten Tag der Krankenabteilung anzuschließen und im Hotel zu bleiben. Den Tag über im Hotel überlegte ich mir, dass der Service für die Krankenstation im Hotel ausgebaut werden könnte. Dazu als Begleitperson eine Krankenschwester bei der nächsten Skiausfahrt wäre auch nicht schlecht. Die noch Gesunden nahmen an diesem Tag die Wartezeiten an den Liften und der Talstation der Marmolada in Kauf, und erreichten so die Gletscherregion der Marmolada mit grandioser Fernsicht. Für den letzten Skitag hatten wir das Lattemar ausgesucht. Das tolle Wetter ließ es mich nicht im Hotel aushalten. Vom grünen Predazzo aus brachte uns die Umlaufgondel hoch ins Skigebiet. Schon am Morgen war der Schnee ziemlich weich, was uns jedoch nicht abschrecken konnte. Bis zur Mittagspause war Skifahren sehr gut möglich. Nach der Mittagspause musste ich meiner Grippe Tribut zollen und fuhr zurück zur Bergstation. Die restliche Gruppe kämpfte sich weiterhin wacker durch den tiefen Sulz, und kam am späten Nachmittag abgekämpft zur Station. Mit der Gondel fuhren wir hinunter zur Talstation. Im Tal waren die ersten Rennradfahrer mit kurzen Trikots unterwegs, ein untrügliches Zeichen, die Skisaison so langsam zu beenden. Am Freitagabend, beim Abendessen fehlten zwei Akteure komplett, lagen krank im Bett. Der Großteil der Mannschaft hustete und hatte fiebrige Augen. So war für die meisten nach dem Abendessen der direkte Gang ins Bett angesagt.Fazit: Wer Grippe hat sollte zu Hause bleiben, und nicht die ganze Gruppe anstecken. Trotz der gesundheitlichen Probleme war es eine frühlingshaft, herrliche, Skiausfahrt in die grandiose Dolomitenwelt. Ein Dank an unsere Organisatoren Dieter und Karl-Heinz. Hier sollte man auf jeden Fall wieder herkommen. RaHo.